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Publish date: 2023-05-23 16:51:48
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Bringt sie ihrem neuen Besitzer mehr Glück?
Hongkong – Bei einer Auktion in Hongkong wechselte eine einzigartige Uhr das Handgelenk: Die wertvolle Patek Philippe hatte einst dem letzten Kaiser von China gehört, Aisin Gioro Puyi (1906-1967). Am Dienstag zahlte ein Bieter den Rekordpreis von 6,2 Millionen Dollar (umgerechnet rund 5,6 Millionen Euro). Somit brachte die Armbanduhr das Doppelte des Schätzpreises ein!
Das britische Auktionshaus Philipps jubelte in einer Pressemitteilung, das sei der höchste Preis, der je für eine Patek Philippe dieses Typs bezahlt wurde.
Auch ohne ihren bekannten Vorbesitzer hätte die Platin-Uhr vom Typ „Ref. 96 Quantieme Lune“ sicher viel Geld eingebracht – nur acht Exemplare sind bekannt. Dass sie seit 1937 am Handgelenk Puyis tickte, ließ ihren Wert jedoch geradezu explodieren.
Die Uhr hat deutliche Gebrauchsspuren – doch das steigert ihren Wert sogar
Der war von 1908 bis 1912 zwölfter und gleichzeitig letzter Kaiser der Qing-Dynastie in China, er hatte den Thron im Alter von nur zwei Jahren bestiegen. Puyi musste abdanken, als die Republik China ausgerufen wurde, lebte aber weiterhin sein privilegiertes Leben in der Verbotenen Stadt.
Ehemaliger Kaiser musste in Gefangenenlager
Es folgten bewegte Jahre, während derer der entthronte Monarch mehrfach versuchte, seine Macht zurückzuerlangen – vergebens. Laut Auktionshaus fanden Experten heraus, dass die kostbare Patek 1937 in einem Luxus-Geschäft in Paris verkauft wurde. Puyi hatte sie bei sich, als er 1945 versuchte, sich nach Japan durchzuschlagen. Doch sowjetische Truppen griffen ihn auf, sperrten ihn fünf lange Jahre in ein Kriegsgefangenenlager.
Dort unterstützte ihn ein Übersetzer namens Georgij Permjakow, der die Uhr im Jahr 1950 als Geschenk bekam. Man hatte entschieden, Puyi ans kommunistische China zu übergeben und ihn dort weitere neun Jahre zu inhaftieren. Vor seiner Verlegung schenkte der letzte Kaiser die Uhr seinem loyalen Übersetzer.
Die Auktion fand unter dem Slogan „Die kaiserliche Patek Philippe“ in Hongkong statt
Puyi wurde umerzogen, im Jahr 1959 begnadigt und 1964 endgültig rehabilitiert. Er starb 1967 als einfacher Bürger. Seine Patek aus Schweizer Herstellung überdauerte die Jahrzehnte, gelangte nach Permjakows Tod 2005 an dessen Erben. 14 Jahre später gelangte die Armbanduhr, die neben der Uhrzeit auch den Wochentag, das Datum und die Mondphase anzeigt, ins exklusive Auktionshaus.
Dort wurde die Uhr des letzten Kaisers jetzt verkauft – in nur fünf Minuten.
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