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Publish date: 2023-03-16 22:52:38
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Hossein Nayeri (44) fand seine Flucht aus einem Gefängnis so filmreif, dass er sie selbst mit einem Handy aufgenommen hat …
Die Bilder dürften ihm nicht geholfen haben. Der Meister-Ausbrecher wurde am Donnerstag wegen seiner Flucht von einer Gerichts-Jury in Santa Ana (US-Bundesstaat Kalifornien) schuldig gesprochen – und wird wieder in den Knast zurückgehen.
Denn Hossein Nayeri wurde bereits zu zweifacher lebenslanger Haft verurteilt, weil er 2012 den Besitzer eines Marijuana-Geschäfts entführt, gefoltert und verstümmelt hatte. Erst vier Jahre nach der grausamen Tat sollte ihm der Prozess gemacht werden, doch Nayeri hatte andere Pläne.
Am 22. Januar 2016 durchtrennten er und zwei weitere Insassen des „Orange County“-Gefängnisses in Santa Ana mithilfe geschmuggelter Werkzeuge ein Metallgitter in ihrer Zelle. Über einen Sanitärschacht klettern sie auf das Dach des Hochsicherheitstraktes. Dort seilten sie sich an zusammengeknoteten Bettlaken fünf Stockwerke in die Freiheit hinab. Erst nach 16 Stunden wurde der Ausbruch entdeckt.
In der Zwischenzeit hatte das Ausbrecher-Trio schon in der Nähe des Gefängnisses einen Taxifahrer entführt und in einem Supermarkt neue Kleidung organisiert. Mit vorgehaltener Pistole musste der Mann durch Kalifornien fahren, während die Verbrecher ihre weitere Flucht vorbereiteten.
Doch nach acht Tagen zerstritt sich das Trio in einem Motel in San Jose. Nayeri wollte den Taxifahrer erschießen – einer seiner Ex-Zellengenossen war dagegen, floh mit dem Mann und stellte sich der Polizei. Einen Tag später wurden Nayeri und sein Ko-Verschwörer in San Francisco gefasst.
Wie das Trio unbemerkt seine Flucht vorbereiten konnte, ist bis heute unklar. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Männer tagelang gegraben haben müssen. Vor Gericht wurden die Videos vorgespielt, die Hossein Nayeri vor und während der Flucht gemacht hatte. In einem davon hält er grinsend den ausgestreckten Daumen in die Kamera.
Ausbrecher ist ein brutaler und eiskalter Ex-Soldat
Doch Nayeri, der früher Elite-Soldat bei den US-Marines war, ist kein strahlender Filmheld. Das kann kaum jemand besser bezeigen, als der Besitzer eines Marijuana-Geschäfts und seine Mitbewohnerin, die 2012 von dem gebürtigen Iraner und zwei Komplizen entführt wurden.
Hossein Nayeri war irrtümlich davon überzeugt, dass der Inhaber eine Million US-Dollar in der Mojave-Wüste versteckt habe und versuchte das Geld aus dem Mann mithilfe von zwei Komplizen herauszufoltern. Die Bande verprügelte das Opfer mit Gummi-Röhren, überschütteten es mit Chemikalien und verbrannten dessen Haut mit einer Lötlampe. Als der Mann immer noch nicht reden wollte, schnitten sie ihm den Penis ab und setzten ihn und seine Mitbewohnerin in der Pampa aus. Nur mit Glück stießen die beiden auf eine vorbeifahrende Polizeistreife.
Auch die Ex-Insassen bekamen die Brutalität des Ausbrechers zu spüren. Eines seiner Flucht-Videos zeigt, wie er in einem Motelzimmer einen der beiden schlägt und ihn zwingt, sich eine Zigarette aus der Brust auszudrücken.
Das Strafmaß für Hossein Nayeris jüngste Verbrechen soll am 24. März verkündet werden.
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