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Publish date: 2023-05-20 18:53:07
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Der siebte Abstieg aus der Bundesliga von Hertha BSC ist nach dem 1:1 gegen Bochum perfekt!
Berlins Sportdirektor Benjamin Weber (43), der erst Ende Januar für den gefeuerten Manager Fredi Bobic (51) übernahm, stellte sich nach Abpfiff den Fragen.
Bis in die Nachspielzeit führte Hertha 1:0. Es gab noch Hoffnung, dann war durch ein Standard-Gegentor in der Nachspielzeit alles vorbei. Wie fühlt sich das an?
Weber: „Das ist frustrierend und enttäuschend. Dieses späte Gegentor ist aber ein Spiegelbild der ganzen Saison. Wir hatten über die ganze Saison so viele Spiele und Chancen, Punkte zu sammeln. Auch in den vergangenen Jahren hat man gegen den Abstieg gekämpft. Und wenn man jetzt am 33. Spieltag absteigt, muss man ehrlich und realistisch sagen, dann hast du in den letzten Jahren oder vor allem dieser Saison nicht alles richtig gemacht.“
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Zum Beispiel?
Weber: „Wir hatten zu wenig Spiele, wo wir die Führungen – so wie leider auch heute wieder gegen Bochum – nicht über die Zeit gebracht haben. Wir haben insgesamt zu viele Fehler gemacht. Und dieser heute in der Nachspielzeit ist dann der eine zu viel.“
Wie war die Stimmung in der Kabine nach Abpfiff?
Weber: „Eine Mischung aus Frust, Enttäuschung und Ruhe. Wir haben hier heute das Herz auf dem Platz gelassen. Wenn wir die ganze Saison so aufgetreten wären, hätte man sich keine Sorgen um den Klassenerhalt machen müssen.“
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Gibt es schon eine Zielsetzung für die neue Saison?
Weber: „Eine Zielstellung so kurz nach Abpfiff auszurufen, das wäre falsch. Wenn man aber den Verein und die Kulisse hier sieht, werden wir alles tun, um wieder hochzukommen. Das ist doch klar. Aber er wäre falsch, jetzt hier heute irgendwelche Sachen herauszuhauen. Wir müssen heute erst mal den Frust herauslassen. Aber klar ist auch, dass es ab morgen nach vorn geht.“
„Verweile lange beim Fundament, wenn du hohe Türme bauen willst“
Wie geht es weiter?
Weber: „So schlimm die Lage gerade ist, es ist ein Szenario, auf das wir uns ja leider die letzten Wochen und Monate schon vorbereiten konnten und leider auch mussten. Jetzt ist es Fakt! Jetzt geht es darum wie wir unsere Gedanken und Ideen des Berliner Wegs, des Hertha-Wegs, angehen wollen – gemeinsam mit unseren Mitgliedern, Fans und jungen Spielern. Dass es nun einen Umbruch im Kader geben wird, das ist ja wohl jedem klar.“
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Ende Juli startet schon wieder die 2. Liga! Enormer Zeitdruck für den Umbruch, oder?
Weber: „Ja, der ist da! Gar keine Frage. Das sind acht Wochen. Der Handlungsdruck ist da, die Aufgabenstellungen auch.“
Über 70 000 Fans am letzten Spieltag haben auf die ganze Saison gerechnet für einen neuen Zuschauer-Rekord bei Hertha gesorgt…
Weber: „Und das in so einer Saison. Eigentlich müsste man den Fans dafür ein Denkmal bauen. Sie haben uns getragen. Diese Kraft müssen wir aufsaugen und kanalisieren. Beim Fundament darfst du nicht sparen. Ein Sprichwort besagt: ‘Verweile lange beim Fundament, wenn du hohe Türme bauen willst’. Das Fundament sind bei uns die Mitglieder und Fans, die den Verein tragen. Dieses Fundament müssen wir stärken. Da gehört natürlich auch der gesamte sportliche Bereich dazu. Diese Kraft müssen wir mitnehmen und für uns nutzen.“
Gibt es nächste Woche bereits erste Personalentscheidungen?
Weber: „Die laufen permanent. Details wird es jetzt noch nicht geben. Wir werden jetzt erst mal die Saison sauber zu Ende spielen. Und dann voll in die Umsetzung der neuen Saison gehen…“
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